Seit Monaten klagt die Bevölkerung von Laakirchen über unangenehmen Gestank nach faulen Eiern, der von der Papierfabrik Heinzel Paper Laakirchen ausgeht. Da die Beschwerden zuletzt stark zunahmen, haben sich jetzt die Behörden eingeschaltet.
SP-Bürgermeister Fritz Feichtinger bat die Verantwortlichen von Heinzel Paper vergangene Woche zu einen Gespräch. Geschäftsführer Thomas Welt bedauert die Belästigung und verspricht: "Wir setzen alles daran, das Problem rasch in den Griff zu bekommen, und wir werden das auch rasch schaffen."
Die Papierfabrik stellte eine ihrer beiden Papiermaschinen (PM 10) im Vorjahr auf die Produktion von Wellpappe um. Der Rohstoff dafür ist Altpapier, das verflüssigt wird. Bei dieser Aufbereitung vermehren sich in sauerstoffarmen Bereichen der Anlage jedoch Bakterien, die zum Entstehen von Schwefelwasserstoff führen. Dieses Gas ist ungefährlich, aber es stinkt pestilenzartig.
Heinzel Paper hat längst externe Experten hinzugezogen, die auf die Vermeidung von Geruchsbildungen bei der Papierproduktion spezialisiert sind. Auch technische Maßnahmen wurden bereits eingeleitet: Zum einen werden die Kessel so umgestaltet, dass die Flüssigkeit ständig in Bewegung bleibt und sich keine sauerstoffarmen Bereiche mehr bilden können. Zum anderen werden Biozide eingesetzt, um die Bakterien, die zur Gasbildung führen, abzutöten. Die Biozide werden in der konzerneigenen Kläranlage wieder herausgefiltert und belasten die Umwelt nicht, versichert Welt.
Bürgermeister Feichtinger fordert eine rasche Behebung des Problems, hat zugleich aber Vertrauen in die Verantwortlichen bei Heinzel Paper. "Ich bin sicher, die Prozesstechniker kriegen die Probleme in den Griff", sagt er. Am 16. Mai wird für die Bevölkerung von Laakirchen eine Informationsveranstaltung zum Thema stattfinden.
Thomas Welt versichert auf Anfrage der OÖNachrichten: "Wir haben selbst das größte Interesse daran, den Gestank abzustellen. Wir möchten hier in Laakirchen ein guter Nachbar sein." Außerdem feiere die Papierfabrik heuer ihr 150-jähriges Bestehen. "Dieses Problem darf unser Jubiläumsjahr keinesfalls überschatten", fügt Welt an.